Statt "Strahlende Aussichten", ist eine Abwrackprämie für AKWs statt für PKWs die richtige „sonnige Antwort“ für unsere Erde und gegen die Wirtschaftskrise

AKWs abwracken!
Die SIEMENS-Entscheidung die Beteiligung an AREVA Nuclear-Power  aufzugeben, ist weiterhin mehr als zu begrüßen. Nach den diversen Unfällen mit radioaktiven Verseuchungen im französischen Tricastin im letzten Sommer war das längst überfällig. SIEMENS will lt. diversen Geschäftsberichten nur noch in „saubere und nachhaltige Geschäfte“ investieren. Atomkraftwerke gehören „hochoffiziell“ seit der Umweltbundesamt-Untersuchung „Nachhaltiges Deutschland“ von 1997 NICHT zu den nachhaltigen Energieformen.

Als ehemaliger in 2008 sogar „SIEMENS Top-plus Award-prämierter“ Manager, mache ich mir Sorgen um den NICHT nachhaltigen SIEMENS-Atom-Kurs.  Leider strebt der SIEMENS-Vorstandchef Peter Löscher statt dem AKW-Total-Ausstieg eine Zusammenarbeit mit der russischen Staatsholding Atomenergoprom an. Das könnte bei dem nächsten größeren russischen AKW-Unfall zum SIEMENS-Image-Supergau führen. Vor 11 Jahren war SIEMENS noch Weltmarktführer für Photovoltaik-Module. Anstatt in die Photovoltaik kräftig zu investieren, verpasste SIEMENS wahrscheinlich u.a. wg. dem damaligen AKW-Engagement den Anschluss im Solar-Weltmarkt. Mittlerweile macht SolarWorld mit u.a. ehemaligen Siemens Solar Fabriken gute Gewinne. Der Solar-Photovoltaik-Weltmarkt betrug letztes Jahr bereits über 5.000 MW. SIEMENS stellt dafür mittlerweile nur noch in NICHT-marktführender Rolle solare Wechselrichter her.

Bei der Windenergie hat sich SIEMENS 2004 in den Markt zurückgekauft durch die Übernahme von AN BONUS. Trotz großer Anstrengungen ist SIEMENS 2008 aber erst Nr. 5 bei den weltweiten Windkraftanlagen-Herstellern geworden. Der Weltwindenergiemarkt betrug 2008 über 26.000MW und ein Umsatzvolumen von ca. 30 Mrd. EUR.
Wieviel neue MW an AKWs wurden 2008 neu in Betrieb genommen. Eine leichte Rechnung = 0 MW.  In Realität gibt es bisher nur einen AKW-Bau-Ankündigungsboom.

Warum ist das so:
  • AKWs benötigen immer knapperes zu importierendes Uran. Der Uranpreis hat sich die letzten 10 Jahre fast verzehnfacht.
  • AKWs keine kostendeckende Haftpflicht-Versicherung haben. Zur Zeit sind sie nicht einmal zu 1% haftpflichtversichert (www.atomhaftpflicht.de).

Selbst der ehemalige CDU-Arbeitsminister, Norbert Blüm fordert auf der Atomhaftpflicht-Internetseite die längst überfällige volle AKW-Haftpflichtversicherung.

Aber wenn sich AKWs wie für PKWs Vorschrift, kostendeckend Haftpflicht versichern müssten, würde die kWh 2€ Aufpreis kosten laut BMU-Broschüre von 2007.

Dagegen ist selbst ca. 40 €-cent/kWh teurer VOLL haftpflichtversicherter Photovoltaikstrom billig. Haftpflichtversicherten deutschen Windstrom gibt es schon für unter 10cent/kWh.
70 ICE Züge wurden 2008 wg. Mängeln und fehlenden Haftungszusagen der Industrie stillgelegt. 17 Haftungsmängel-behaftete über 20 Jahre alte AKWs dürfen in Deutschland weiterlaufen – warum?

Wer weiß, ob in Zukunft AKW-Hersteller für Ihre Produkte haften müssen. Dann würde ein Super-Gau eines „SIEMENS-AKWs“ reichen,  um den kompletten SIEMENS-Konzern mit über 400.000 Mitarbeitern in den Abgrund zu reißen.

Arbeitsplatzmäßig hat die Erneuerbare Energie Branche sowieso mit über 250.000 Mitarbeitern seit langem die ca. 39.000 Mitarbeiter in deutschen Atomkraftwerken abgehängt.

Die 100%ige SIEMENS-Tochter OSRAM hat eingesehen, dass es keinen Sinn macht an alten Technologien festzuhalten. OSRAM will sich von der Glühbirne trennen und nur noch in neue innovative Lichtlösungen investieren. Hoffentlich kommt „die Erleuchtung“ auch bald  in der SIEMENS-Zentrale an.

Peter Löscher kommt aus dem Land mit dem „sichersten Atomkraftwerk der Welt“ = Österreich. Warum „sicherste AKW“ - das dort einzige fertig gebaute AKW Zwentendorf wurde wg. eines Volksentscheides nie in Betrieb genommen. Herr Löscher sollte sich daran ein Beispiel nehmen und mithelfen das „atomare Feuer“ im SIEMENS-Konzern zu löschen.

Image und den Weltmarkt kann SIEMENS nur mit den neuen erneuerbaren Energien (wieder) gewinnen.

Frank Winkler
Dipl.Wirtschaftsing. (FH)

PS: Bei dem SIEMENS Top-plus Award prämierte „Umeme Kwa Wote - energy for all“ Projekt,  geht es um solare netzferne Stromversorgung in Kenia.
Zumindest in Kenia will OSRAM-SIEMENS keine AKWs mehr verkaufen.
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