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.ausgestrahlt Newsletter 19. September 2022
Es schreibt: Sarah Lahl
Lesen, handeln, weiterschicken!


Liebe Freund*in,

lange war es nicht mehr so dringend wie jetzt, gegen Atomkraft auf die Straße zu gehen! Die Atomkraft-Fans in CDU/CSU, FDP und AfD versuchen seit Monaten, die Verunsicherung wegen des drohenden Gasmangels zu nutzen, um den Atomausstieg zu kippen. Aktuell ist die Gefahr größer denn je, dass es tatsächlich zu längeren Laufzeiten der AKW kommt.

Auch die von Wirtschaftsminister Habeck angestrebte «Einsatzreserve» ist bereits eine mögliche Laufzeitverlängerung! Denn sie würde bedeuten, dass AKW gegebenenfalls über das gesetzliche Abschaltdatum 31.12.2022 hinaus weiter laufen oder nach diesem Abschaltdatum wieder in Betrieb genommen werden. Das Online-Magazin «Riffreporter» hat am Wochenende aufgedeckt, dass dafür offenbar sogar akut fällige Sicherheitsüberprüfungen ausfallen und/oder neue Reaktorkerne aus bereits eingelagerten Brennelementen zusammengestückelt werden müssten.

Die «Einsatzreserve» ist, wenn sie zum Einsatz kommt, nichts anderes als ein monatelanger «Streckbetrieb» der AKW. Und es ist sicher, dass die Atomkraft-Fans dann mit aller Kraft versuchen werden, die einen Spalt geöffnete Tür wieder ganz aufzustoßen und einen jahrelangen Weiterbetrieb der überalterten deutschen AKW zu erreichen. Selbst vor der Forderung nach Neubauten von Atomkraftwerken schrecken sie nicht zurück.

Atomkraft ist gefährlich – und für die Energieversorgung in Deutschland absolut unnötig. Der drohende Ausstieg aus dem Ausstieg bremst die Energiewende und verhindert Investitionen in erneuerbare Energien. Diese aber sind sofort und dringend notwendig, wenn wir die gesteckten Klimaziele noch erreichen wollen.

In den nächsten Wochen hast Du gleich zweimal die Gelegenheit, Deinen Protest gegen den gefährlichen Weiterbetrieb der AKW auf die Straße zu tragen.

Komm zum bundesweiten Klimastreik am Freitag, 23.9., der an zahlreichen Orten und auch in Deiner Nähe stattfindet. In München gibt es sogar einen expliziten Anti-Atom-Block beim globalen Klimastreik von Fridays For Future. Pack Deine Anti-Atom-Fahne ein und zeige Deinen Protest. Nutze diese Gelegenheit aber auch unbedingt, um andere über den aktuellen klima- und atompolitischen Irrweg aufzuklären, etwa mit dem frisch überarbeiteten .ausgestrahlt-Flyer «Energiewende retten: Atomkraftwerke abschalten!» Wenn Du bis spätestens Dienstag 20.9. um 10 Uhr bestellst, bekommst Du die druckfrischen Flyer kostenlos noch rechtzeitig vor dem Klimastreik geliefert.

Die zweite Möglichkeit für Deinen Protest gegen die drohenden Laufzeitverlängerungen gibt’s gleich eine Woche später, am Samstag den 1.10., in Lingen. Bestell Dir auch für die Anti-Atom-Demo in Lingen Flyer und informiere andere Demobesucher*innen. Die Demonstration startet um 13:00 Uhr am Lingener Bahnhof und führt dann durch die Innenstadt zum Marktplatz, auf dem die Abschlusskundgebung stattfinden wird.

Die aktuelle atompolitische Situation ist sehr komplex. Informiere Dich, um sie zu verstehen, und verschaff Dir die Expertise, um in Diskussionen auch anderen die Zusammenhänge erklären zu können: Hier findest Du eine Einschätzung sowie Fragen und Antworten zum sogenannten Stresstest 2.0 der Übertragungsnetzbetreiber. Und hier erfährst Du, warum die Gaskrise keine Stromkrise ist und Atomkraft nicht die Lösung des Problems.


Herzliche Grüße
Sarah Lahl
und das ganze .ausgestrahlt-Team


.ausgestrahlt Newsletter 19. September 2022


 

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Blog-Beträge auf .ausgestrahlt
  • Atommüll auf dem Weg nach Deutschland

    Mittwoch Abend hat in England das Atommüll-Transportschiff „Pacific Grebe“ abgelegt und befindet sich auf Kurs Deutschland, an Bord: hochgefährlicher Abfall aus der Wiederaufarbeitung. An der Transportroute sind Kundgebungen und Mahnwachen angekündigt.

  • „Kritisch sind vor allem Ältere, die den Unfall noch miterlebt haben“

    Eric Epstein, 65, lebt unweit des 1979 havarierten Reaktors Three Mile Island 2 Harrisburg. Mit der Initiative Three Mile Island Alert kämpft er gegen die Wiederinbetriebnahme des 2019 eingemotteten Schwesterreaktors TMI 1.

  • Verschwendung von Geld, Zeit & Ressourcen: Italien träumt von der Atomkraft

    „Es wird keine Großkraftwerke mehr geben, das ist etwas anderes.“ Mit diesen Worten unterstreicht Gilberto Pichetto Fratin, Italiens Minister für Umwelt und Energiesicherheit, die Pläne, wieder zur Atomkraft zurückzukehren. Geträumt wird von „Minimeilern“ und Atomfusion. Dahinter verbirgt sich „plumpes Atomlobby-Marketing“, es werden Milliarden Euro in den Sand gesetzt.

  • „Drohnenangriffe hätten die gravierendsten Auswirkungen“

    Dipl.-Phys. Oda Becker über neue Bedrohungsszenarien für Zwischenlager, tödliche Strahlenwolken und gefährliche Geheimniskrämerei.

  • ...und dann ist der Atommüll einfach „weg“?

    Nein, „weg“ wird Atommüll nie sein. „Transmutation“ wird ein weiteres, leeres Versprechen der Atomfans bleiben. Technisch ist es wohl möglich, die Lagerungszeiträume für einige Bestandteile der hochaktiven Abfällen deutlich zu verkürzen. Notwendig dafür wäre aber der Aufbau einer neuen, umfänglichen Atomindustrie. In der Realität rollt der Atommüll perspektivlos durch die Republik und steht in unsichere Lagerhallen.

  • Es geht ohne Atomkraft – auch in Bayern

    Kurz vor der Bundestagswahl wird Markus Söder (CSU) noch einmal sehr deutlich: Der Atomausstieg sei ein „fundamentaler Fehler“, er will Atomfusionskraftwerke bauen und drei alte AKW reaktivieren. Doch eine Renaissance der Atomenergie ist nur ein „frommer Wunsch“ - und selbst Bayern braucht die Atomkraft nicht.

Redaktion

 
 

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