Goosch - déi Lénk reagierte auf die Aussagen von Premier Juncker in einem längeren Interview in der letzten Ausgabe von "der Spiegel". Inzwischen wurde bekannt gegeben, dass Griechenland die Häfen von Pirävolzus und Thessaloniki, die Post und manch anderes an öffentlichen Patrimonium versilbern will.

Hier der Text der Pressemitteilung von déi Lénk:
"Die europäische Union wird das Privatisierungsprogramm künftig so eng begleiten, als würden wir es selbst durchführen." Nicht mehr die gewählten Vertreter der Griechen, sondern Technokraten aus Brüssel sollen den Kurs in Athen bestimmen. Juncker befiehlt: jetzt wird der griechische Staat ausverkauft. Die Privatisierung soll auch nicht von der Regierung durchgeführt werden. Juncker würde es vielmehr begrüßen, dass das durch eine "regierungsunabhängige Privatisierungsagentur" tun sollte, "die auch mit ausländischen Experten besetzt ist". Doch nicht nur die griechische Regierung soll entmachtet werden. Auch die politische Opposition soll gleichgeschaltet werden. Originalton Juncker: "Regierung und Opposition sollten gemeinsam erklären, dass sie sich zu den Reformvereinbarungen mit der EU bekennen".
Die Äußerungen Junckers im "Spiegel" vom 23. Mai sind unerhört. Nie wurde mit einer solch brutalen Deutlichkeit geäußert, dass sowohl die Exekutive, wie auch die Legislative eines Landes mit bürgerlicher Demokratie ausgehebelt werden soll, um dort die Interessen des Finanzkapitals durch zu setzen. Jeder weiß inzwischen, dass aufgrund der zügellosen Spekulation auf der griechischen Staatsschuld, an der die Banken des Nordens satte verdienen, diese nicht mehr bezahlbar ist. Griechenland wird wenigstens einen Teil der Schuld kündigen müssen und die Banken werden auf die Rückzahlung dieses Teils verzichten müssen.
Die Arroganz mit der Juncker die Souveränität des griechischen Volkes in Frage stellt, ist bestürzend. Seine Äußerungen und seine Haltung werden zu einer berechtigten Wutreaktion in Griechenland führen. Der "große Europäer" fördert die Ausgrenzung der Länder des Südens und den Nationalismus in den Ländern des Nordens.


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