Mit einer Abschlussveranstaltung auf dem Platz des Sieges, einer Radfahrt durch Moskau und schließlich einem Empfang auf dem Roten Platz endete am 25. August die 4. Friedensradfahrt Paris – Moskau. Trotz eines Wolkenbruchs hielten Teilnehmer und Zuschauer auf dem Roten Platz aus und nahmen anschließend an einem Folk-Konzert teil.


Dmitry Nuss aus Kassel hatte auf seinem Kilometerzähler 4398 km. Mit ihm haben acht Teilnehmer die gesamte Strecke seit Paris zuückgelegt. Das erste Programm des russischen Fernsehens berichtete in den Nachrichten von der Ankunft der Friedensradfahrt in Moskau. Am Abend feierten die Teilnehmer in einer Moskauer Herberge mit einem Sieben-Gänge-Menü ihre großartige Leistung.


Fast 100 Teilnehmer haben über mehrere Tage und Wochen an der Friedensradfahrt teilgenommen. Nicht gerechnet viele hundert Radsportler, die sich unterwegs für kurze Teiletappen der Friedensradfahrt anschlossen. Konni Schmidt betont in einem Abschlusskommuniqué die unglaubliche Herzlichkeit, mit der die Friedensradfahrt überall empfangen wurde.

Reinhard Kappes, Streckenverantwortlicher der Tour: »Die Empfänge in Belarus waren für mich das größte und Beeindruckendste«. Günter Peter, selbst pensionierter Polizist staunte über seine Kollegen in Belarus und Russland: »Die Milizia hat uns sehr engagiert und immer sicher begleitet.« Achim Braun, mit 65 ältester Teilnehmer der ab Paris mitfuhr: »Nein, ich hatte keine Probleme mitzuhalten, genauso wenig wie die jüngste, die 11-jährige Natascha aus Moskau. Wir haben auf einander Rücksicht genommen und sind trotzdem einen ziemlich hohen Schnitt gefahren. Am Schluss waren es zeitweise 22. Nur der Wind hat uns in den letzten Tagen arg zugesetzt.«

Von der Hitzewelle im Westen Europas hatten die Fahrer gehört, mussten selbst aber bei 12-16 Grad und am Schluss auch bei Regen die letzten 400 Kilometer zurücklegen.

»Die alte Smolensker Straße war das größte«, sagt Klaus Wild aus Heidelberg und Ina Huthmacher ergänzt: »Manchmal musstest du durch kniehohes Wasser durchfahren – und das Schlimme war, du wusstest nicht wie tief es noch wird. Aber es hat sich total gelohnt, die Landschaft war einzigartig.« Olga Rabikova aus Belarus fuhr zum dritten Mal mit: »Bike for Peace ist ein Teil meines Lebens. Ich danke euch allen, dass ich das erleben darf.« Mit ihren beiden Söhnen startete sie am 4. Julin in Paris. Galina Dmitriewa aus Wjasma stieß in Dessau zur Gruppe. Sie sprudelt nur so: »Potsdam, Sanssouci, Cecilienhof, das Schiffshebewerk in Finow bei Eberswalde, Kurt hat uns wunderbar geführt.« Sie selbst koordinierte zum zweiten Mal den Aufenthalt der Friedensradfahrt in Russland.

Bernd Reißmann aus Dresden fuhr ab Berlin mit nach Moskau. Trotz einer Armverletzung in Folge eines Sturzes war für ihn die Fahrt ein großes Erlebnis, »besonders Belarus war ein Highlight«.

Die Organisatoren der Friedensradfahrt, der Verein »Bike for Peace and New Energies e.V« denken schon an nächstes Jahr. Die 5. Friedensradfahrt wird dann durch das Ruhrgebiet führen. Am 18. Juli wollen die Radfahrer auf der gesperrten Ruhrautobahn quer durchs Ruhrgebiet radeln. In Belarus stehen dann Pinsk und Witebsk auf dem Streckenplan.

Konni Schmidt: »Wir haben alle vier Stätten, die von der UNESCO in Belarus zum Welterbe erklärt wurden mit den Friedensradfahrern besucht, zwei davon werden wir auch 2010 besuchen: Neswisch und Mir.« Anmeldungen nimmt der Verein ab sofort entgegen und da die Zahl der Teilnehmer im nächsten Jahr auf 40 beschränkt sein wird, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.



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