6. Juli 2022
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

EU-Parlament kann Streit um Atomkraft und Erdgas nicht befrieden

Aufnahme von Atomkraft und Erdgas ist irrational und verantwortungslos / Atomkraftgegner*innen und Klimaschützer*innen kündigen weitere Proteste an.

Eine knappe Mehrheit der EU-Parlamentarier*innen hat heute der Aufnahme von Atomkraft und Erdgas in die EU-Taxonomie für nachhaltige Geldanlagen zugestimmt. Hierzu erklärt Armin Simon von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

«Das Greenwashing von Atomkraft und Erdgas gibt die ganze EU-Taxonomie der Lächerlichkeit preis. Jeder weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es irgendwo erneut zu einem schweren Atomunfall kommt. Will die EU den Super-GAU dann auch als nachhaltig bezeichnen?

Das Taxonomie-Label löst keines der tatsächlichen Probleme der Atomindustrie: Atomkraft ist und bleibt die teuerste, ineffizienteste und gefährlichste Art der Stromerzeugung. Keine private Bank weltweit finanziert noch AKW-Neubauten. Daran wird auch die Taxonomie nichts ändern.

Die Atom-Fans in der EU spekulieren darauf, dass Regierungen unter Verweis auf die Taxonomie für weitere atomkraftfreundliche Bedingungen sorgen werden, mit Subventionen, Einspeiseregelungen, Steuern und anderem. Gegen jeden solchen Vorstoß aber wird es massive Proteste geben.

Das Festhalten an Atomkraft und Erdgas ist ein Angriff auf die Energiewende und die Energiesicherheit zugleich. Es zementiert die Abhängigkeit der EU von fossil-atomaren Rohstoffen und insbesondere von Russland. Das knappe Votum im EU-Parlament hat diesen Konflikt nicht beigelegt, sondern facht ihn weiter an. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich der von Österreich und anderen Ländern vorbereiteten Klage gegen die EU-Taxonomie anzuschließen.»


Mehr Informationen:
https://www.ausgestrahlt.de/themen/europa-und-atom/eu-taxonomie/

Kontakt
.ausgestrahlt
Armin Simon
0163 8832446


 

Wer liest hier gerade?

Aktuell sind 17 Gäste und keine Mitglieder online

.ausgestrahlt

Blog-Beträge auf .ausgestrahlt
  • „So kam der Stein ins Rollen“

    Andreas Brand, 49, ist Erzieher und engagiert sich im Erzgebirge als Teil von Parents for Future nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch gegen geplante Minireaktoren im nahen Tschechien – und gegen rechts.

  • Bombenstoff auf Abwegen

    Abgebrannte Brennelemente aus dem Forschungsreaktor München 2 sollen noch dieses Jahr nach Ahaus verbracht werden. Doch das Uran ist so hoch angereichert, dass selbst der Atommüll noch waffenfähig ist.

  • Eingebildete Sicherheit

    Das Schweizer AKW Gösgen entspricht seit 46 Jahren nicht einmal grundlegendsten Sicherheitsanforderungen. Die Atomaufsicht hat das erst nicht bemerkt, dann hat sie es gutgläubig abgehakt.

  • „Das Nichtverbreitungsregime wäre kaum zu halten“

    Abrüstungsexperte Moritz Kütt über deutsche Atomwaffenfantasien, französische Atompolitik, nukleare Nichtverbreitung und die Brisanz von Urananreicherungsanlagen.

  • Eine Frage der Haltung

    Die Europäische Union will den Import von Uran und Brennelementen aus Russland beenden. Die geplante Erweiterung der Brennelementefabrik Lingen in Kooperation mit der russischen Atomkrake Rosatom steht dazu im eklatanten Widerspruch.

  • Sabotage an der Energiewende

    Die neue Bundesregierung verkauft ihre Energiepolitik als „Realitätscheck“ – in Wahrheit ist es eine Rolle rückwärts: neue Gaskraftwerke in Deutschland, freie Bahn für AKW in Europa und Bremsklötze für die Energiewende.

Redaktion

 
 

Cookies